Breese ist eine Gemeinde im Landkreis Prignitz in Brandenburg

 

 


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Ortsbeschreibung

Breese ist eine Gemeinde im Landkreis Prignitz in Bundesland Brandenburg. Sie wird vom Amt Bad Wilsnack/Weisen mit Sitz in Bad Wilsnack verwaltet. Zur dieser gehören die Ortschaften Breese, Groß Breese und Kuhblank.

Der Ortsname Breese hat ihren Ursprung im Slawischen und bedeutet so viel wie „Ort, wo die Birken stehen“.

 

Persönlichkeiten

Als einer der bedeutendsten Groß Breeser wurde am 21. 09. 1766 Christian Ludwig Ideler als Pfarrerssohn in Groß Breese geboren, der später als Professor der Astronomie, der Natur- und Sprachwissenschaft tätig war. Er starb am 10. 04. 1846 in Berlin.

 

Geschichte

Die von Retzdorf ließen sich nahe Wittenberge an der Stepenitz nieder, errichteten oder besaßen dann 1317 (belegt novum castrum des Ritters Juan v. Retzdorf) Burg Neuburg mit den Dörfern Groß und Klein Breese und Kuhblank (alles Runddörfer) und weitere jüngere Erwerbungen östlich sowie das Platzdorf Weisen westlich der Stepenitz. 

Klein Breese war ursprünglich ein "Zubehör" von Gut Neuburg und wurde als Runddorf angelegt. Die Besiedelung in der Bronzezeit ist aufgrund gefundener Urnen nachweisbar. Vom Jahre 1441 - 1728 waren die Ritter von Retzdorf die Besitzer auf Klein Breese, danach bis 1825 die Herren von Möllendorf und bis nach 1828 ein Herr Strilack. 1820 brannte das Dorf Klein Breese mit Ausnahme des Rittergutes fast völlig ab. Die Bauern errichteten ihre Höfe mit einem angemessenen Abstand weiter östlich an der heutigen Stelle wieder auf. Die Schule in Klein Breese war früher eine sogenannte "Reihenschule", d.h. jeder Besitzer musste der Reihe nach dieselbe für eine bestimmte Zeit in seinem Hause aufnehmen. Später wurde ein Schul-Lokal gemietet. 1840 wurde von der Gemeinde ein Schulgehöft angekauft. Ein Schulneubau wurde 1913 fertiggestellt. Bis zum Jahre 1849 gehörte Klein Breese zur Patiomonialgerichtsbarkeit. 1949 bis 1878 zur Gemeinde Wittenberge, von 1879 bis 1952 zum Amtsgericht Wittenberge. 1877 wurden die Güter Klein Breese und Neuburg ganz aufgelöst.

In den Jahren 1770 bis 1852 wurde das ehemalige Mittelbreese die Großbreesensche Colonie genannt. In diesen Jahren erfolgte auf dem heutigen Gebiet von Sophiendorf die erste Ansiedlung von Colonisten durch Friedrich dem Großen. Die Gutsherrschaft, damals die Ritter von Retzdorf aus Hinzdorf, musste auf Anordnung das Land und das Baumaterial zur Verfügung stellen. Hiermit begann nach der Separation von 1772 die Aufteilung, Parzellierung und Verstückelung der vor der Separation zur Feldmark Großbreese gehörenden Ländereien. Die Ortsteile Sophiendorf, Leinort, Knieperloch und Mühlenwinkel wurden im Laufe der Zeit mit Colonistenstellen bebaut. Bis zum Jahre 1893 wurde Mittelbreese als Gutsbezirk des Rittergutes Großbreese bezeichnet. Durch Beschluss des Kreisausschusses des Kreises Westprignitz vom 14. 11. 1893 wurde Mittelbreese eine selbständige Gemeinde. Dabei wurde der Wohnplatz "Altes Dorf" von Großbreese zur Gemeinde Mittelbreese eingemeindet. Im Jahre 1910 gehörte Mittelbreese wie auch Klein Breese zum Amtsbezirk Weisen. 1929 wurde in Mittelbreese ein Schulgebäude errichtet, damit die Kinder nicht mehr nach Groß Breese mussten. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts wuchs die Bevölkerung in Klein und Mittelbreese durch den um diese Zeit einsetzenden Eisenbahnbau und dem Personalbedarf für die in Wittenberge neu entstandenen Eisenbahnwerkstätten ständig an. Nachdem ab 1903 die SINGER AG ein Werk in Wittenberge aufbaute, entstanden die Wilsnacker Chaussee (1902 - 1903) und in Klein und Mittelbreese viele neue Häuser, so dass die beiden Orte immer mehr zusammen wuchsen. 1939 wurden daher beide Dörfer zu einer Gemeinde Breese vereinigt. Im gleichen Zuge wurden Straßennamen und Hausnummern eingeführt.

Groß Breese war ursprünglich ein Rundling am Rande der Karthaneniederung. In den Vormittagsstunden des 4. April 1840 brach auf dem Hofe des Bauern Peter Nickel ein Feuer aus, das innerhalb von 4 Stunden 25 Bauernhöfe in Schutt und Asche legte, nur die alte Kirche - bis auf den Turm - wurde gerettet. Sofort ging es an den Wiederaufbau. Durch Anordnung des Landrates von Saldern wurde 500 m nördlich eine breite Dorfstraße angelegt, da Groß Breese oft von Überschwemmungen der Elbe heimgesucht wurde. Der Platz für das Pfarrhofgelände, die Schule und das zweistöckige Schulzenhaus (was heute noch erkennbar ist) wurde festgelegt. Die 26 Hofstellen wurden durch eine Verlosung entschieden, die der Landrat vornahm. Schon nach einem knappen Jahr konnten die Häuser, erbaut im Ziegelfachwerk, in Besitz genommen werden und die Ernte konnte in die neuen Scheunen eingebracht werden. 

Die neue Dorfanlage wurde durch eine sechsreihige Baumallee befestigt. Das Straßendorf mit den schmucken Fachwerkhäusern und der eindrucksvollen Baumallee zeigt sich dem Besucher von der besten Seite und ist weit und breit in dieser großzügig angelegten Form selten zu finden.  

Im Jahr 2005 zählte die Gemeinde Breese mit dem Ortsteil Groß Breese zu den 11 Gründungsmitgliedern der Arbeitsgemeinschaft "Historische Dorfkerne im Land Brandenburg".  Weitere Informationen zur Arbeitsgemeinschaft finden Sie unter www.historische-dorfkerne-brandenburg.de 

Seit Oktober 2007 gibt es für das Straßendorf Groß Breese und das Runddorf Kuhblank eine Denkmalsbereichssatzung. 

 
 

Ortsteil Kuhblank

Kuhblank ist ein bewohnter Gemeindeteil von Breese und ist ein ausgeprägter Rundling, dessen eigenartige Bauform sich bis heute erhalten hat und somit sehenswert ist. Auffällig an dem Dorf ist ein geräumiger Häuserring, der nur eine einzige Ein- und Ausgangsstraße besitzt. Diese liegt unmittelbar an der Straße Wittenberge - Bad Wilsnack. Der vorbeifahrende Verkehr stört den Rundling nicht.

Der Gemeindeteil wurde 1434 erstmals urkundlich als Kublanke erwähnt. Der Ortsname hat einen slawischen Ursprung und bedeutet Stutenwiese. Spätere Bezeichnungen sind Kopelang und Kuhblanck.



 

Quelle: Wikipedia.org, amt-badwilsnack-weisen.de